Referenz – Tatortreinigung „Sauna“

Jeder Tatort ist anders. Das erklärt unser individuelles Vorgehen bei jeder Tatortreinigung, zu der wir gerufen werden. Manche Tatorte stellen auch uns vor ganz besondere Herausforderungen. Sie bringen verschiedene Dimensionen unserer Arbeit auf einmal zum Vorschein.

Meist spielen dabei dann die Faktoren der Zeit, der Hygiene und zugleich der Diskretion eine gewichtige Rolle. Einen solchen Fall, an dem dies beispielhaft deutlich wird, wollen wir Ihnen hier nahebringen.

Eine Sauna - der besondere Tatort

In Heidelberg stellte uns dieser Tatort Sauna auf eine besondere Probe. Eine Sauna ist, anders als eine private Wohnung, ein deutlich öffentlicherer Ort. Das schafft andere Herausforderungen im Umgang mit einer Tatortreinigung.

Je öffentlicher ein Tatort nämlich ist, umso wichtiger ist unsere Professionalität, mit der wir an die Tatortreinigung herangehen. Zugleich entsteht aber auch ein Druck durch verschieden gelagerte Interessen, den vormaligen Tatort wieder in seiner ursprünglichen Bestimmung nutzen zu können.

Dazu kommen dabei außerdem die besonderen Erwartungen an Sauberkeit und Hygiene, die Nutzer einer öffentlichen Sauna zu recht erwarten.

Die Dimension der Zeit

Der erwähnte Tatort lag in einer größeren Wohnanlage. Die dazugehörige Sauna wird von allen Mietparteien genutzt. Einer der Mieter, ein älterer Mann, ging dort alleine in diese Sauna. Offensichtlich erlitt er dort einen schweren und akuten Herzinfarkt.

Dies führt in aller Regel zu einem sehr schnellen Tod. Die liegende Position, in die der Mann geraten war, führte zu starker Verunreinigung der Sauna. Viel Blut war etwa durch Mund, Ohren und auch Augen ausgelaufen. Die Hitze spielte dabei eine zusätzliche Rolle: Der Kreislauf war stark angeregt, ebenso die Durchblutung der äußeren Körperbereiche.

Der Mann konnte dann leider auch erst nach 24 Stunden durch eine andere Mieterin gefunden werden.

Eine besondere Herausforderung an die Hygiene

In diesem Fall zeigte sich, was uns bei manch anderer Tatortreinigung in Saunas schon genauso begegnet ist: Die starke Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit sorgen für eine schnelle Verbreitung von ausgetretenen Körperflüssigkeiten.

Noch ein weiterer Aspekt kommt dazu: Wenn ein Sterbender normalerweise Kleidung trägt, bietet diese eine Zwischenschicht, die einen Teil solcher Flüssigkeiten nicht sofort nach Außen treten lässt. In diesem Fall verbreiteten sich aber Flüssigkeiten ungehindert.

Diese traten sowohl in einige Holzbretter der Saunabänke, verliefen sich danach aber auch über die Unterkonstruktion auf die darunter befindliche Fußbodenfläche. Uns als Profis war klar, dass hier bei dieser Tatrotreinigung ein Rückbau von Teilen der Anlage aus Hygienegründen fachlich absolut angezeigt war.

Wenn Tatortreinigung nicht ausreicht

Diese absolute Notwendigkeit eines vorübergehenden Rückbaus von Raumelementen bei einer Tatortreinigung wird von Laien meist nicht gesehen und beachtet. Zu sehr ziehen bei ihnen die oberflächlich auffälligen Verschmutzungen zunächst die Aufmerksamkeit auf sich.

Hier war uns aber klar, dass die Reinigung des verschmutzen Holzes nicht mehr möglich ist. Holzteile werden in Saunas sowieso nach gewisser Zeit ausgetauscht. Hitze, Feuchtigkeit und Schweiß werden vom Holz aufgenommen und führen dann zu einer als unhygienisch empfundenen Dunkelfärbung. Unsere Erfahrung und der Einsatz von UV-Lampen zeigte uns aber im Unterbau dann auch noch weitere Verschmutzungen. Diese konnten von uns Profis entdeckt und auch sachgerecht entfernt werden.

Auf Flächen wie Kacheln, Stein oder Estrich ist dies möglich. Nach abschließender Desinfektion durch unsere besonders ausgebildeten Desinfektoren ist eine übliche Weiternutzung solcher Raumelemente bedenkenlos wieder möglich.

Die Interessen von Mietern und Vermietern

Die bisher geschilderte Fallgeschichte birgt auch noch den Faktor der Öffentlichkeit. Hier wurde eine verstorbene Person außerhalb der eigenen vier Wänden gefunden. Noch entscheidender, sie wurde von einer Mitmieterin gefunden.

Für diese ist ein solcher Fund natürlich auch ein Schock und eine Belastung. So entsteht da natürlich Redebedarf, was menschlich und verständlich ist. Ab diesem Moment ist es aber auch trotz unserem stets diskreten und sensiblen Vorgehen nicht mehr möglich, das Ereignis im Detail nach außen zu verbergen.

Zu den Interessen der betroffenen Angehörigen kommen hier zusätzlich noch die berechtigten Interessen der anderen Mieter der Wohnanlage und auch Interessen der Hausverwaltung.

Die Mieter wollen alsbald die im Mietvertragt zugesicherte Nutzung der Sauna erfüllt sehen. Der Vermieter möchte daher die Sauna auch sehr schnell in einem Topzustand wieder zur Verfügung stellen, da er mögliche Mietminderung durch Mieter vermeiden möchte.

Ein kleines Fazit

Dieser Fall zeigt deutlich, mit welchen offensichtlichen, aber eben auch für Laien meist nicht sichtbaren Faktoren wir bei einer Tatortreinigung zu tun haben.

Den Wünschen aller Beteiligten gerecht werden und dabei fachlich perfekt und in einem definierten, möglichst kleinen Zeitfenster unsere Arbeit zu beenden – das ist unser stetes Ziel. Auch in diesem Fall ist uns dies gelungen.